Burbachs Friedhöfe bekommen Wohnraum

Friedhöfe sind ein wichtiger Rückzugsraum für viele Tier- und Pflanzenarten.

Foto: Julia Herling

Friedhöfe sind meist ein Ort des Abschieds und des Gedenkens. Doch gleichzeitig bieten Sie uns einen Ort der Stille, ohne Autos, viele Menschen oder Lärm und einen Ort, an dem wir der Natur nochmal ganz neu begegnen können. Denn Friedhöfe sind ein wichtiger Rückzugsraum für viele verschiedenen Tier- und Pflanzenarten. Alte Baumbestände, strukturreiche Hecken, Blütenreiche Wiesen und Blumenreiche Gräber bieten u. a. Vögeln, Insekten, Amphibien und Kleinsäugern einen wichtigen Lebensraum, indem sie Nahrung und Unterschlupf finden.

Mit kleinen Maßnahmen können die Gegebenheiten vor Ort jedoch noch weiter verbessert werden. So können insbesondere Höhlenbrüter, wie Meisen, Kleiber und Trauerschnäpper, mit Nistkästen auf der Suche nach geeigneten Brutmöglichkeiten unterstützt werden. Denn geeignete Baumhöhlen sind oftmals nicht ausreichend vorhanden.

So wurden die Friedhöfe in Burbach, Würgendorf und Holzhausen mit einigen Nistkästen ausgestattet. Nach wenigen Tagen konnten bereits die ersten Nester für dieses Jahr in den Kästen entdeckt werden.


Tipps für eine nachhaltige Gestaltung von Gräbern:

  • Grabbepflanzung mit heimischen Stauden. Hier finden Insekten Nahrung und die Bepflanzung muss nicht so häufig ausgetauscht werden.
  • Im Herbst können bereits Zwiebeln von Frühblühern, wie Wildtulpen, Krokusse, Winterlinge und Traubenhyazinthe gesetzt werden. Im Frühjahr finden hier insbesondere die frühen Hummeln und überwinternde Schmetterlinge, wie Zitronenfalter und Kleiner Fuchs Nahrung.
  • Auf Pflanzen mit gefüllten Blüten sollte verzichtet werden. Sie sehen oftmals zwar hübsch aus, bieten aber weder Pollen noch Nektar für Insekten.
  • Bei der Verwendung von Blumenerde sollte darauf geachtet werden, dass diese ohne Torf ist. Durch den Torfabbau werden Moore zerstört, somit wichtiger Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten sowie ein bedeutender CO2 Speicher.