In Deutschland kommen rund 560 Wildbienenarten vor. Ein Großteil davon lebt solitär, das bedeutet, dass sie auf sich allein gestellt sind und nicht wie Honigbienen, Hummeln, Hornissen und manche Wespenarten ein Volk oder einen einjährigen Staat bilden. Diese solitär lebenden Arten nutzen Nistgänge in Holz, Lehm, Sand oder Steinfugen, um hintereinander eine Reihe an Brutkammern anzulegen. In jede Brutkammer wird nach der Paarung ein Ei gelegt sowie ein Futtervorrat für die Larve. Am Ende wird der Gang gut verschlossen und wenn alles klappt, schlüpfen hier im nächsten Frühjahr ausgewachsene Wildbienen. Zur Unterstützung der Wildbienen sowie solitär lebenden Wespenarten können Gangnisthilfen aus Holz, hohlen oder markhaltigen Pflanzenstängeln, Stein oder Ton angeboten werden. Hierbei ist es wichtig verschiedene Materialien sowie unterschiedliche Gangdurchmesser zu verwenden. Denn es gibt Arten, wie die Rote Mauerbiene, die fast alle Materialien annehmen, andere sind etwas wählerischer und beziehen nur bestimmte Materialien und Ganggrößen. Im Frühjahr an einem trockenen und sonnigen Ort aufgestellt oder – gehängt kann schon den frühsten Arten eine passende Nisthilfe angeboten werden. Doch auch im Jahresverlauf schlüpfen immer wieder neue Arten, die sich über eine Nistmöglichkeit freuen, die erst im Mai oder Juni aufgestellt wird. Im kommenden Jahr können dann auch die Frühaufsteher dort einziehen. Ganz wichtig ist, dass die Nisthilfe das ganze Jahr über an dem selben Ort hängen bleibt, auch über die Wintermonate! Eine Reinigung der Gänge ist nicht nötig, das machen die Tiere schon selbst.