Blühender Schwalbenturm

Nicht nur die Schwalben profitieren vom Schwalbenturm in Lippe.

Zur Verschönerung und zur Förderung der Insekten, wurde unter dem Schwalbenturm in Lippe letztes Jahr eine regionale Blühmischung ausgesät. Gepflegt wird die Fläche von den engagierten Nachbarn des Schwalbenturms. Schon im ersten Jahr blühte die Fläche mit verschiedenen heimischen Arten auf. Dieses Jahr finden sich ganz andere und nochmal mehr Arten wieder, darunter die Wilde Möhre, Taubenkropf-Leimkraut, Kornblume, Natternkopf, Wegwarte und Wiesen-Margerite. Ein tolles Blütenmeer das gerne von Hummeln und anderen Insekten aufgesucht wird. 

Doch nicht nur Insekten profitieren von den Blüten, auch der Stieglitz (Distelfink) ist hier auf der Nahrungssuche zu beobachten. Der zu den Finken gehörende Vogel ist einer unserer buntesten Vertreter der Singvögel. Seinen Namen verdankt der Stieglitz seinem einprägsamen Gesang, dem "Stiglit". Aufgrund der vegetarischen Vorliebe für Pflanzensamen jeglicher Art, ist der Stieglitz auf wilde Bereiche mit (hohen) Stauden und Bäumen angewiesen, dort wo noch Arten wie die Wilde Karde, Disteln und Wegwarte wachsen. Hier kann das Leichtgewicht bei seinen akrobatischen Manövern an den Pflanzenstängeln beobachtet werden. Zur Brutzeit baut das Weibchen ein Nest aus Blättern, Halmen und Moos weit oben in einer Astgabel. Auch das Brüten übernimmt das Weibchen, wird aber die zwei Wochen über vom Männchen versorgt. Die Jungvögel werden schon nach 2 Wochen flügge und nach 1 Monat selbstständig. Dann folgt meist eine zweite Brut. Den Winter verbringen die Distelfinken bei uns und sind somit Ganzjahresvögel.

Anhand der Blühfläche wird deutlich, dass nicht schon im ersten Jahr des Aussäens alle Pflanzen der Saatgutmischung auftauchen. Manche Arten brauchen eine Kälteperiode um zu Keimen, andere wiederum sind 2-jährig und bilden erst im 2. Jahr die Blüte aus. So verändert sich die Fläche von Jahr zu Jahr, manche Arten werden sich mehr durchsetzen und andere werden ganz zurück gehen. Es lohnt sich also abzuwarten und sich überraschen zu lassen, was im nächsten Jahr blüht.